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11. Juni 2011

 

BÜSSLI LOGBUCH 1

 

Bis jetzt reist unser Büssli motiviert mit und es sind keine grösseren Probleme aufgetreten. Allenfalls der Anlasser gibt ein wenig Grund zur Sorge. Den müssen wir wohl demnächst checken lassen, da er das Büssli nicht immer startet, wenn wir ihn dazu auffordern.

Der Rückspiegel nervt auch ein bisschen, weil er sich während der Fahrt andauernd verstellt, dummerweise lässt sich die Schraube nicht anziehen.

Der Innenausbau ist supi, die Magnetverschlüsse haben ihre Feuerprobe auf den albanischen Schotterpisten bravourös überstanden. Gleichzeitig hat das Büssli auch seine Off-Road-Tauglichkeit unter Beweis gestellt. Das Holz hat sich teilweise etwas ausgedehnt, sodass gewisse Teile, die vorher perfekt gepasst haben jetzt ein wenig klemmen. Die unstabilen Vorhängehalter sind bisher die einzige Schwachstelle, weil wir sie nur an der dünnen Innenabdeckung befestigen konnten.

Die 5 Kilo Gasflasche hält unerwartet lange, wir haben viel gekocht wenige Male kurz geheizt und sie ist immer noch knapp halbvoll.

 

 

Zweimal hatten wir bereits mit Wasser zu kämpfen:

 

Einmal haben wir das Seeli in unserer Bibliothek zu spät entdeckt und jetzt stinkt Griechenland nach Brocki. Syrien und Jordanien sind auch etwas zerknittert und weisen ein originelles Muster aus blauen Flecken auf.
Bei der zweiten Wasserpanne hatte aus mysteriösen Gründen das Hubdach ein Leck. Blöderweise hat es der Wolkenbruch auf Anhieb gefunden. Zum Glück haben wir’s gemerkt und konnten die Wassermassen mit Pfannen und Töpfen abfangen.

Lampen, Spannungswandler, Batteriewächter und das restliche Stromzeugs funktionieren einwandfrei. Nur der Kühlschrank hat zwei Macken:

Er braucht etwas viel Energie, 14 Stunden können wir ihn bei Stillstand ohne Strom in Betrieb halten bis sich der Batteriewächter meldet. Deshalb legen wir uns vielleicht noch ein mobiles Solarpanel zu.

Die zweite Kühlschrankmacke hat zum Schoggidesaster in Kroatien geführt.
Es ist nämlich so:
Wenn wir unsere Campinggas Kühlbox von 220 Volt auf 12 Volt umschalten, beginnt diese automatisch zu heizen, sofern der Regler nicht rechtzeitig auf kühlen gestellt wird. Vergisst man nun diesen blöden Knopf und trennt das Büssli vom Strom, leuchtet sofort ein oranges Lämpchen auf und der Frigo wird zum Öfeli. Dies führte zu folgender kulinarischen Neuentdeckung:

Das Schoggidesaster
Anmerkung der Autorin: Nachkochen auf eigene Gefahr!

Man nehme jene Campinggas Kühlbox und vergesse beim Umschalten auf 12 Volt den besagten Regler. Nun braucht man nur noch dafür zu sorgen, dass sich ausreichend Zwiebeln und Butter im oberen Fach über dem Schweizer-Schoggivorrat befinden.
Man warte etwa sechs bis sieben Stunden (die Zeit kann man sich zum Beispiel mit einer Wanderung an den Plitwitzer Seen vertreiben) bis die schmelzenden Tafeln in einen ranzigen Zwiebeldampf gehüllt sind. Dieser ist unverzichtbar und verleiht der Schokolade die unverkennbare Note des Schoggidesasters. Nun komme man auch noch auf die glorreiche Idee, man könne die fetttriefende, stinkende Schoggicrème in einem Wasserbad säubern (sie ist ja schliesslich in Folie verschweisst) und das Schoggidesaster ist komplett!! Wir wünschen Guten Appetit!

Leider lässt sich auf dem Foto der unverkennbare Schoggidesasterduft nur erahnen.
Leider lässt sich auf dem Foto der unverkennbare Schoggidesasterduft nur erahnen.

 

Wir haben alles dabei, vermissen fast nichts. Höchstens den Backofen und eine Dusche.
Die Solardusche ist zwar auch ganz abenteuerlich, jedoch haben wir den Dreh noch nicht ganz raus und bisher ist bei 100 Prozent der Duschaktionen dem Duschenden der 20 Liter Sack auf den Kopf gefallen. Wir werden das noch üben.

Ebenso das Aufräumen, das üben wir sogar täglich. Denn man hat wirklich nicht viel Platz im Büssli und wir haben gemerkt, zu viel Puff macht mindestens die Hälfte der Büsslibewohner aggressiv. Aber die Platznot hat auch Vorteile, man hat immer alles griffbereit im selben Raum und die Orte wo man etwas verlegt haben könnte sind auch sehr überschaubar.

Alles in allem ist das im Büssli leben wirklich kuul und das irgendwo schlafen auch. Die Parkplätze in den Städten waren bisher noch nicht so gemütlich, vielleicht ergibt sich da in Zukunft noch etwas Besseres.

Ahja und übrigens: in Montenegro hat unser treuer Gefährte die 300‘000er Grenze überschritten. Wir sind stolz auf ihn!!

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Kommentare: 2
  • #1

    DU (Mittwoch, 29 Juni 2011 22:59)

    Hallo ihr 2 Tüftler... scho no mega für eus chöne mit verfolge wie es euch und am Büssli gaht...Naja die "übliche" Panne sind ziemlich überschaubar und das mit dem Puff wo mind.1/2 Büsslibewohner stinkig macht.... hahaha das käne mer au...und ich säge euch je älter desto schlimmer.:-) Aber danke fürs brichte isch wiedermal herzerfrischend eu z'läse....Gruss und Kuss...Denise

  • #2

    Arlette (Sonntag, 10 Juli 2011 19:36)

    Hallo ihr zwei
    ...nicht aufgeben, das mit der Dusche kriegt ihr noch hin! Auf das Schoggidesastermenu verzichte ich eher,
    habe soeben meine umschaltbare Kühlbox Nadia (mit dem Hinweis auf heizen) mitgegeben.
    Lieber Gruss
    Arlette